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26.08.2022

Neuerungen im ÖPNV zum Schuljahresbeginn

Gemeinsame Presseinformation

des Landkreises Hildburghausen und WerraBus zum öffentlichen Personennahverkehr

Auch in diesem Jahr ist der Beginn des neuen Schuljahres mit Fahrplananpassungen im öffentlichen Personennahverkehr verbunden. Während in den vergangenen Jahren im August bzw. September lediglich ein kleiner Fahrplanwechsel realisiert wurde, um auf geänderte Bedarfe in der Schülerbeförderung zu reagieren, haben sich der Landkreis Hildburghausen und WerraBus in diesem Jahr entschieden, den Hauptfahrplanwechsel bereits im Sommer durchzuführen. Inzwischen sind viele Verkehrsunternehmen und Landkreise zu diesem Turnus übergegangen, da einerseits der Schuljahresbeginn in zunehmendem Maße Änderungen mit sich bringt (Änderung von Schulzeiten, veränderte Schülereinzugsgebiete, Einrichtung von Zusatzfahrten zur Abfederung hoher Auslastungen) und zum anderen der Fahrplanwechsel der Bahn, welcher alljährlich am zweiten Sonntag im Dezember stattfindet, wegen des weitgehend konstanten Angebotes im Schienenpersonennahverkehr kaum noch Auswirkungen auf den Busfahrplan hat.

Bei der Fahrplangestaltung haben Landkreis und Verkehrsunternehmen wie immer zahlreiche Aspekte berücksichtigt und ausgewertet, insbesondere eingegangene Anfragen und Wünsche von Fahrgästen. Zusätzlich wurden auch die Praxiserfahrungen von Fahrern der einzelnen Busunternehmen im Landkreis, die neuerdings in einer Arbeitsgruppe ausgewertet werden, in die Fahrplanfortschreibung einbezogen. So können im Rahmen der technischen, personellen und finanziellen Möglichkeiten wieder einige Optimierungen umgesetzt und Angebotslücken geschlossen werden. Gleichzeitig müssen jedoch auch wenige sehr schwach genutzte Angebote eingestellt werden.

Die Änderungen, die zum Hauptfahrplanwechsel am 28.08.2022 umgesetzt werden, betreffen neben umfangreichen Anpassungen im Schülerverkehr insbesondere folgende Linien:

-        Linie 200: Die letzte Fahrt am Abend von Suhl nach Schleusingen wird auf die Zugankunft aus Erfurt ausgerichtet (neue Abfahrtszeit 23:58 Uhr).

-        Linie 202: Die Bedienung von Silbach erfolgt aufgrund sehr geringer Nutzung nur noch als Rufbus. Am Nachmittag werden an Schultagen zwei zusätzliche Fahrten zwischen Schleusingen und Schleusingerneundorf eingerichtet.

-        Linie 208: Alle Fahrten der Linie 208 Eisfeld – Waldau – Gießübel werden künftig von Montag bis Freitag angeboten, um mehr Flexibilität für Erledigungen des täglichen Bedarfs zu ermöglichen. Am Vormittag wird ein zusätzliches Fahrtenpaar Waldau – Gießübel eingerichtet, welches in Lichtenau Anschluss aus bzw. in Richtung Biberau, Heubach, Schnett und Fehrenbach hat. Dies ermöglicht Arztbesuche und Besorgungen im Grundzentrum Schönbrunn. Von Eisfeld in Richtung Waldau/Gießübel wird ab dem späten Vormittag ein Zweistundentakt mit einheitlichen Abfahrtsminuten angeboten. Dadurch verkürzen sich die Übergangszeiten in Eisfeld aus Richtung Coburg sowie bei den nicht durchgehenden Fahrten in Waldau Richtung Gießübel.

-        Linie 211: Die Line 211 wird aus Gründen der Übersichtlichkeit aufgelöst. Die Fahrten Eisfeld – Goßmannsrod – Poppenwind werden in die Linie 208 eingegliedert, die Fahrten Eisfeld – Weitesfeld in die Linie 210.

-        Linie 213: Die „Einkaufsfahrten“ an Dienstagen und Donnerstagen beginnen morgens bereits in Goßmannsrod. Fahrgäste von Hetschbach nutzen den täglich verkehrenden Bus in Richtung Eisfeld und steigen am Bahnhof Veilsdorf in die Fahrt von Goßmannsrod um. Die Rückfahrt am Mittag bedient sowohl Hetschbach als auch Goßmannsrod.

-        Linie 216: Mangels Nachfrage entfällt der Rufbusverkehr nach Maroldsweisach. Aus dem Landkreis Hildburghausen ist Maroldsweisach über Bad Königshofen oder Coburg mit Umstieg auf die Expresslinie 8300 der Omnibusverkehr Bischofsheim GmbH weiterhin erreichbar.

-        Linie 217: Auf dieser Linie werden zum Teil die Abfahrtszeiten vereinheitlicht. Am Nachmittag wird ein Fahrtenpaar bis Coburg verlängert, da in dieser Zeitlage der Anschluss an die OVF-Linie 8301 in Weitramsdorf nicht hergestellt werden kann.

-        Linie 218: Alle Fahrten dieser Linie verkehren künftig von Montag bis Freitag. Verbesserungen ergeben sich für Käßlitz, Poppenhausen, Volkmannshausen und Hellingen. Die Abfahrtszeiten werden so verschoben, dass die Einwohner dieser Orte morgens über Heldburg direkt nach Bad Rodach gelangen und mittags wieder zurück. In Bad Rodach besteht Anschluss an die Regionalbahn von und nach Coburg. Die Fahrtmöglichkeiten von und nach Hildburghausen bleiben bestehen. Eine zusätzliche Fahrt am Vormittag ermöglicht Einkäufe und Besorgungen im Grundzentrum Heldburg.

-        Linie 219: Die Linie 219 wird um zusätzliche Fahrten zwischen Römhild und Mendhausen ergänzt. Alle Fahrten in diesem Abschnitt bedienen die ab August neu eingerichtete Bushaltestelle am REWE-Markt in Römhild, um Einkäufe ohne lange Fußwege zu ermöglichen. Mit Umstieg in Römhild sind Erledigungen oder Arztbesuche in Hildburghausen und Bad Königshofen möglich. Eine Anbindung Mendhausen – Bad Königshofen am Vormittag wurde seit der Erweiterung der Linie 219 zur landesbedeutsamen Buslinie zum 01.01.2022 mehrfach gewünscht und nunmehr zumindest als Umsteigeverbindung umgesetzt.

-        Linie 220: Die zum Jahresbeginn eingerichteten Kleinbusfahrten zwischen Hildburghausen und Römhild über Gleichamberg bedienen zusätzlich die neue Haltestelle am REWE-Markt Römhild. Die letzte Rückfahrt Römhild – Hildburghausen verkehrt neu als Linie 219 direkt nach Hildburghausen, um den Anschluss nach Suhl zu gewährleisten.

-        Linie 223: Die „Einkaufsfahrt“ an Dienstagen und Donnerstagen von Themar nach Hildburghausen verkehrt eine Stunde früher, damit in Hildburghausen eine ausreichende Aufenthaltszeit für Erledigungen zur Verfügung steht. Zudem besteht damit Anschluss aus Wachenbrunn sowie Lengfeld, Eichenberg und Bischofrod. Bei weiteren Fahrten werden zum Teil die Fahrzeiten vereinheitlicht.

-        Linie 236: Die Fahrten der „großen Stadtrunde“ über Birkenfeld verkehren ab dem Gymnasium zusätzlich über Schlossparkpassage – Coburger Str. – Georgeneck zum Busbahnhof. Die Schultagesfahrten am Nachmittag, die wie alle Fahrplanfahrten für jedermann nutzbar sind, werden über Waldstadt – Kehrweg/Römersbach – Schlossparkpassage – Coburger Str. – Georgeneck zum Busbahnhof verlängert. Somit werden u.a. an der Testhaltestelle Kehrweg/Römersbach, die von Fahrgästen frequentiert und weiterhin aufrechterhalten wird, die Fahrtmöglichkeiten ausgeweitet.

Weitere, kleinere Anpassungen betreffen eine Vielzahl von Linien. Fahrgäste werden gebeten, sich auch am Fahrplanaushang Ihrer Haltestelle sowie im Internet unter www.werrabus.de <http://www.werrabus.de>  über die konkreten Änderungen zu informieren.

Zum Fahrplanwechsel wird wie üblich wieder ein Fahrplanheft herausgegeben. Da die Nachfrage nach gedruckten Fahrplanmedien insgesamt eher rückläufig ist und viele Fahrgäste elektronische Auskunftssysteme wie den DB-Navigator, die VMT-App oder die App „Öffis“ vorziehen, wird die Auflage in diesem Jahr allerdings reduziert. Aufgrund stark gestiegener Druckkosten wird das Heft zudem erstmals gegen einen Kostenbeitrag von 1,00 € ausgegeben. Das Heft ist weiterhin in den Bussen sowie während der Öffnungszeiten im WerraBus-Servicebüro in der Bahnhofstraße 10a in Hildburghausen erhältlich.

In Zusammenhang mit dem „9-Euro-Ticket“, welches die überwiegende Mehrzahl der Fahrgäste derzeit nutzt und das zumindest den Hauptlinien neue Kunden beschert hat, wird die laufende Umstellung des rechnergestützten Betriebsleitsystems (RBL) für den gesamten ÖPNV im Landkreis Hildburghausen bislang nur den wenigsten Fahrgästen aufgefallen sein. Nach und nach werden derzeit sämtliche Busse mit neuen Fahrscheindruckern ausgerüstet, welche mit einem gänzlich neu aufgesetzten Dispositions- und Abrechnungssystem kommunizieren. Der Einbau soll in allen rund 60 Bussen, die im Liniennetz von WerraBus unterwegs sind, bis zum 28.08. dieses Jahres abgeschlossen sein. Neben einer neuen Ticketoptik werden dann für den Fahrgast zunächst folgende Verbesserungen spürbar sein:

-        Alle Fahrgastinformationsanzeigen in den Bussen können störungsfrei betrieben werden, somit werden in allen Fahrzeugen, die über die baulichen Voraussetzungen verfügen, die nächsten Haltestellen im Linienverlauf angezeigt.

-        Für alle 253 Haltestellen im WerraBus-Liniennetz wurden Haltestellenansagen neu eingesprochen, welche künftig automatisiert wiedergegeben werden.

-        Die Soll- und Ist-Fahrplandaten werden kontinuierlich abgeglichen und aktuelle Echtzeitdaten an die Datendrehscheibe Thüringen exportiert. Somit können zukünftig über alle gängigen, digitalen Auskunftssysteme Informationen zur Verspätungslage der einzelnen Fahrten abgerufen werden.

-        Wochen- und Monatskarten für Erwachsene gelten nicht mehr nur in der jeweiligen Kalenderwoche bzw. dem jeweiligen Kalendermonat, sondern ab dem Kaufdatum 7 bzw. 31 Tage.

-        Im Linienabschnitt Bad Königshofen – Trappstadt der Linie 219 wird neu das Tarifsortiment der Verkehrsgemeinschaft Rhön-Grabfeld (VRG) vertrieben.

Bis zum Beginn des kommenden Jahres sollen schließlich weitere Funktionalitäten umgesetzt werden:

-        In sämtlichen Bussen sollen die Voraussetzungen zum bargeldlosen Zahlen mittels EC-Karte oder Smartphone geschaffen werden.

-        Fahrgäste sollen sich über ein digitales Dashboard, welches auf allen anzeigefähigen Endgeräten abgerufen werden kann, über die nächsten Abfahrten und aktuelle Informationen zu ihrer Haltestelle informieren können.

-        Nachdem bereits im Frühjahr die nicht mehr funktionstüchtigen Fahrgastinformationsanzeigen am Busbahnhof in Hildburghausen abgebaut wurden, sollen dort zeitnah neue Anzeigetafeln und eine Stele zur Gesamtschau der nächsten Abfahrten installiert werden. Diese Anzeigen werden auch in der Lage sein, Echtzeitinformationen auszugeben.

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